Gott hinterher sehen
Bilder zu 2. Mose 33, aus V. 18-23
Mose sprach zu Gott: „Lass mich deine Herrlichkeit sehen.“ Und er sprach: „Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen…“ Und er sprach: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.“
„…wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht…will ich meine Hand über dir halten…dann darfst du hinter mir her sehen.“
Aus dem Gespräch nach der Predigt: „Wie kann das denn in unserem Alltag aussehen, Gott hinterher zu schauen?“ –
„Weißt du noch, wie wir vor einem Jahr bei Vezelay in einer sternklaren Nacht die Milchstraße anschauten? Millarden von Sternen, und irgendwo ganz am Rande unser Sonnensystem. Und darin, ein winziger Punkt im All, unsere Erde. Und darauf eine unglaubliche Vielfalt von Leben. Nun schau dir die Anordnung der Kerne im Inneren einer Sonnenblume an:
Eine vollendete Anordnung, eine Ordnung voller Leben und Harmonie. Das ist Schöpfung. Ist es nicht ein Spiegel von Gottes Angesicht? Für mich ist das: Gott hinterher sehen.“
Schon die Knospe ist ein Wunderwerk, in dieser Form vielleicht nur einen Tag lang zu sehen, bevor sie sich entfaltet. Ein vorübergehendes Kunstwerk, eine Herrlichkeit.
„Wenn ich sehe die Himmel, deiner Hände Werk, den Mond und die Sterne, die Schöpfung, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass Du sei gedenkst…“
„Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Namen in allen Landen, Du, den man lobt im Himmel – und auf der Erde.“
„Dich, Schöpfer, lobt die ganze Welt,
das Licht der tausend Sonnen.
Das Sternenheer am Himmelszelt,
der Wolken Wasserbronnen.
Dir singt, was du geschaffen hast,
bewusst und unbewusst,
die finstre Nacht, der Sonnen Glast,
die kleinste Vogelbrust.“
Doch wäre deine Liebe nicht,
die uns zu Kindern machte,
so wär’s, als ob das Sonnenlicht
nicht auf die Erde lachte.
Es wäre finster, öd und kalt –
Nun aber brennt dein Licht
und über Meer und Feld und Wald
Sehn wir dein Angesicht.
So hat das Leben Sinn und Ziel,
du bist des Lebens Quelle.
Das Sein ist nun kein irres Spiel,
aus dir strömt klar und helle
das Licht, das uns dich sehen macht,
der Glanz die Welt betaut.
Du hast uns durch dein Lieb und Macht
Auf ewig dir vertraut.
Ich lag in tiefster Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das schönste Licht
des Glaubens in mir zugericht,
wie schön sind deine Strahlen.